Moped FIT – Emma findet Edin
Österreichisches Jugend Rot Kreuz

2. Emma findet Edin

Emma fährt mit dem Fahrrad auf einer Landstraße und ist schon eine Weile unterwegs. Sie möchte nur noch bei ihrer Freundin ankommen. Aber weit ist es nicht mehr. Sie spürt den Luftzug, als ein Moped an ihr vorbeifährt. Oje, was ist da passiert? Der Fahrer liegt am Boden. Sie fährt schneller. Was soll Emma jetzt tun?


2.1 Was würdest du tun?

Lerne jetzt, was du beachten sollst, bevor du zum Verletzten hingehst und die Helmabnahme durchführst.


2.2 Mopedunfall

Wann du einen Helm abnehmen solltest, weißt du jetzt.

Wenn du zu einem Motorradunfall kommst, solltest du jedoch zuerst ein paar andere Dinge beachten

  • Halte vorerst Abstand zum Unfall. 
  • Sorge für Sicherheit. Falls vorhanden, verwende dazu die Alarmblinkanlage, eine Warnweste und das Warndreieck. 
  • Falls notwendig, ziehe den Motorradfahrer von der Straße. 
  • Führe eine Helmabnahme durch, wenn der Verletzte dies wünscht, unbedingt aber, wenn er nicht reagiert. 
  • Führe Basismaßnahmen durch und warte auf den Rettungsdienst.

2.3 Wegziehen

Liegt ein Motorradfahrer nach einem Unfall auf der Straße, solltest du ihn zunächst von der Straße wegziehen. Hier siehst du, wie das geht:

1. Führe die Arme am Boden entlang nach oben.

1. Führe die Arme am Boden entlang nach oben.

2. Überkreuze nun die Arme möglichst unter dem Kopf des Verletzten.

2. Überkreuze nun die Arme möglichst unter dem Kopf des Verletzten.

3. Umfasse beide Handgelenke und ziehe den Verletzten in eine sichere Umgebung. Achte darauf, dass dabei der Kopf möglichst nicht am Boden schleift.

3. Umfasse beide Handgelenke und ziehe den Verletzten in eine sichere Umgebung. Achte darauf, dass dabei der Kopf möglichst nicht am Boden schleift.

4. Personen ohne Sturzhelm werden genauso weggezogen. Liegt der Verletzte auf dem Bauch, ziehe ihn auf dem Bauch weg und drehe ihn erst dann um.

4. Personen ohne Sturzhelm werden genauso weggezogen. Liegt der Verletzte auf dem Bauch, ziehe ihn auf dem Bauch weg und drehe ihn erst dann um.


2.4 Umdrehen

Wenn ein Mensch am Bauch liegt und nicht reagiert, drehst du ihn zunächst auf den Rücken, um seine Atmung zu kontrollieren. Hier siehst du, wie das geht.

1. Strecke den Arm am Hinterkopf aus.

1. Strecke den Arm am Hinterkopf aus.

2. Fasse Becken und Schulter, dann drehe die Verletzte zu dir hin, bis sie auf dem Rücken liegt.

2. Fasse Becken und Schulter, dann drehe die Verletzte zu dir hin, bis sie auf dem Rücken liegt.

3. Drehe die Verletzte – möglichst nicht über das Gesicht – in die Rückenlage.

3. Drehe die Verletzte – möglichst nicht über das Gesicht – in die Rückenlage.

4. Achte darauf, dass der Kopf vorsichtig auf den Boden gleitet.

4. Achte darauf, dass der Kopf vorsichtig auf den Boden gleitet.


2.5 Helmabnahme

Emma hat sich vollkommen richtig dazu entschieden, Edin den Helm abzunehmen, da er bewusstlos ist. Schau dir hier an, wie du das machen kannst.

1. Überprüfe das Bewusstsein.

1. Überprüfe das Bewusstsein.

2. Richte den Kopf gerade und fixiere ihn vorsichtig mit deinen Knien. Dann öffne das Visier und versuche, mit dem Verletzten zu sprechen. Trägt er eine Brille, nimm sie ihm ab.

2. Richte den Kopf gerade und fixiere ihn vorsichtig mit deinen Knien. Dann öffne das Visier und versuche, mit dem Verletzten zu sprechen. Trägt er eine Brille, nimm sie ihm ab.

3. Öffne jetzt den Kinnriemen. Bewegliche Teile, Laschen bzw. Verschlüsse sind zum leichten Auffinden immer farbig markiert.

3. Öffne jetzt den Kinnriemen. Bewegliche Teile, Laschen bzw. Verschlüsse sind zum leichten Auffinden immer farbig markiert.

4. Ergreife den Helm seitlich, ziehe ihn auseinander und kippe ihn etwas nach hinten, sodass du die Nasenspitze sehen kannst.

4. Ergreife den Helm seitlich, ziehe ihn auseinander und kippe ihn etwas nach hinten, sodass du die Nasenspitze sehen kannst.

5. Erfasse nun den Helm mit einer Hand am oberen Helmrand und stütze den Kopf mit der anderen Hand im Nacken. Ziehe oder schiebe den Helm gleichmäßig vom Kopf herunter.

5. Erfasse nun den Helm mit einer Hand am oberen Helmrand und stütze den Kopf mit der anderen Hand im Nacken. Ziehe oder schiebe den Helm gleichmäßig vom Kopf herunter.

6. Stütze den Hinterkopf, während du mit einer Hand den Helm zur Seite legst.

6. Stütze den Hinterkopf, während du mit einer Hand den Helm zur Seite legst.

7. Lege den Kopf vorsichtig mit beiden Händen auf den Boden.

7. Lege den Kopf vorsichtig mit beiden Händen auf den Boden.


2.6 Der Sturzhelm

Um einen Helm abnehmen zu können, solltest du die verschiedenen Verschlüsse kennen. Alle für den Straßenverkehr zugelassenen Helme haben farbig markierte Verschlussmechanismen. Durch Ziehen oder Drücken lassen sich alle Verschlüsse problemlos öffnen. Entferne auch Fahrrad- oder Skihelme, bevor du die Atmung eines Verletzten kontrollierst. Hat ein Helm einen klappbaren Kinnbügel, klappe ihn vor der Helmabnahme hoch.

DD-Verschluss

DD-Verschluss

Klickverschluss

Klickverschluss

Ratschenverschluss

Ratschenverschluss

Klappbarer Kinnbügel

Klappbarer Kinnbügel

Ein guter Helm

Die besten Sturzhelme für Motorisierte sind Integralhelme und Klapphelme. Jethelme bieten weniger Schutz.

  • Der Helm soll ganz genau passen und auf keinen Fall zu groß sein.
  • Ein Helm soll einfach zu öffnen sein. Der Verschluss muss farbig markiert sein, damit Ersthelfer ihn sofort öffnen können.
  • Das Visier soll hell, ungetönt, beschlagfrei und kratzfest sein. 
  • Ein heller Helm in einer leuchtenden Farbe ist sicherer und sichtbarer als ein schwarzer Helm.
  • Nach fünf bis sieben Jahren sollte ein Helm ausgetauscht werden.
  • Nach einem Sturz, bei dem der Helm aufgeprallt ist, muss er ausgetauscht werden.
  • Zugelassene Sturzhelme müssen der ECE-Norm Nr. 22 entsprechen.

2.7 Notfallcheck

Wenn ein Mensch am Boden liegt und nicht reagiert, solltest du einen Notfallcheck durchführen. Damit stellst du fest, ob eine Person bei Bewusstsein ist und ob sie eine normale Atmung hat.
Die Person ist bewusstlos, wenn du eine normale Atmung feststellst, sie aber nicht reagiert.
Wenn du keine normale Atmung feststellen kannst, hat der Erkrankte/Verletzte einen Atem-Kreislauf-Stillstand.

1. Sprich den Verletzten bzw. Erkrankten laut an und schüttle ihn sanft an den Schultern.

1. Sprich den Verletzten bzw. Erkrankten laut an und schüttle ihn sanft an den Schultern.

2. Ruf laut um Hilfe, damit jemand den Notruf durchführen und einen Defibrillator sowie einen Verbandskasten holen kann.

2. Ruf laut um Hilfe, damit jemand den Notruf durchführen und einen Defibrillator sowie einen Verbandskasten holen kann.

3. Überstrecke den Kopf, indem du eine Hand auf die Stirn legst und mit der anderen das Kinn hochziehst.

3. Überstrecke den Kopf, indem du eine Hand auf die Stirn legst und mit der anderen das Kinn hochziehst.

4. Überprüfe nicht länger als zehn Sekunden, ob du normale Atmung hörst, siehst oder fühlst. Schau, ob sich Brustkorb und Bauch wie bei der normalen Atmung bewegen.

4. Überprüfe nicht länger als zehn Sekunden, ob du normale Atmung hörst, siehst oder fühlst. Schau, ob sich Brustkorb und Bauch wie bei der normalen Atmung bewegen.


2.8 Bewusstlosigkeit

Edin ist nach dem Unfall bewusstlos


2.9 Stabile Seitenlage

Damit ein bewusstloser Mensch atmen kann, solltest du ihn in die stabile Seitenlage bringen. Hier siehst du, wie das geht:

1. Lege den Arm auf deiner Seite im rechten Winkel weg vom Körper.

1. Lege den Arm auf deiner Seite im rechten Winkel weg vom Körper.

2. Ziehe das gegenüberliegende Knie hoch und lege das Handgelenk des anderen Arms darauf.

2. Ziehe das gegenüberliegende Knie hoch und lege das Handgelenk des anderen Arms darauf.

3. Drehe den Bewusstlosen zu dir.

3. Drehe den Bewusstlosen zu dir.

3. Drehe den Bewusstlosen zu dir.

3. Drehe den Bewusstlosen zu dir.

4. Überstrecke den Kopf vorsichtig und öffne den Mund, damit Blut, Speichel oder Erbrochenes aus dem Mund abrinnen können.

4. Überstrecke den Kopf vorsichtig und öffne den Mund, damit Blut, Speichel oder Erbrochenes aus dem Mund abrinnen können.

So kann es bei einer Unfallstelle auch aussehen

Der Fahrer ist bei Bewusstsein und spricht mit dir. Dann ist alles viel einfacher. Sichere die Unfallstelle ab und bleib wenn möglich beim Verletzten, um Basismaßnahmen durchzuführen! Ob Edin den Helm abnehmen möchte, kann er jetzt selbst entscheiden.

Super gemacht und weiter geht´s. Nächstes Kapitel >